Filterkaffee von der Tradition zur Evolution

Kaffee ist nach Wasser das am zweithäufigsten konsumierte Getränk und hat eine lange Geschichte und Tradition.

Eine spezielle Technik der Kaffeezubereitung, die Perkolation (Schwerkraftfiltration), ermöglicht es, den bekannten Filterkaffee zu erhalten. Das System basiert auf dem Prinzip, heißes Wasser langsam auf eine Schicht Kaffeesatz in einem Filterpapier zu tropfen. Beim Perkolieren löst das Wasser die im Kaffeepulver enthaltenen wasserlöslichen Stoffe auf und gibt sie an das Getränk ab.

Die Geschichte des Filterkaffees

Filterkaffee ist eine der ältesten und einfachsten Methoden der Kaffeezubereitung, die zu Beginn des letzten Jahrhunderts in Deutschland perfektioniert wurde. Es handelt sich um eine relativ neue Erfindung, die von Melitta Bentz, einer deutschen Hausfrau aus Dresden, konzipiert wurde.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war das Kaffeetrinken weit verbreitet, obwohl es noch sehr veraltete Zubereitungsmethoden gab. Um das Getränk zuzubereiten, benutzte Frau Melitta ein uraltes Gerät, den sogenannten Perkolator, der erhebliche Rückstände am Boden der Tasse hinterließ, sodass der Kaffee nur schwer genießbar war. Leinenfilter waren bereits auf dem Markt erhältlich, aber das Kaffee-Ergebnis war enttäuschend.

Frau Melitta beschloss, einen neuen Filter zu entwerfen. Das Löschpapier aus dem Schulheft ihres Sohnes wurde zur idealen Lösung. Indem sie den Boden einer Kupferkanne durchbohrte und ihn dann mit dem saugfähigen Papier bedeckte, das den Kaffee fast perfekt filterte und seine Rückstände beseitigte, war die erste Filterkaffeemaschine erfunden. 1908 wurde die geniale Erfindung patentiert.

Die Kaffeesorten – Die Qual der Wahl

Der Kaffee stammt ursprünglich aus Äthiopien, aber die ersten kommerziellen Ernten wurden im Jemen angebaut. Derzeit wird der Kaffee in Brasilien, Vietnam, Kolumbien, Indonesien, aber auch in Mexiko, Guatemala, Honduras, Peru, Indien und anderen Ländern des Äquatorialgürtels angebaut.

Es gibt unzählige Kaffeesorten. Der Geschmack der Kaffeesorten hängt von unterschiedlichen Faktoren ab, wie Anbaugebiet des Kaffees und der jeweiligen Bodenbeschaffenheit, Temperatur, Regen- und Sonnenintensität, Ernteverfahren, Mischung von Kaffeearten und Röstverfahren.

Weltweit gibt es etwa 120 verschiedene Kaffeepflanzenarten, von denen nur mehr als ein Drittel, wegen der Frucht der Pflanze (coffea) vermarktet wird. Unter ihnen sind die Kaffeearten Arabica und Robusta die bedeutendsten und beliebtesten, aus denen Kaffeesorten produziert werden. Aus den Arten Liberica und Excelsa werden hingegen nur wenige Kaffeesorten erzeugt.

Wer aromatischen, zart duftenden, weichen, fast süßen, aber auch ein wenig säuerlichen Kaffee mag, ist ein Liebhaber von Arabica-Kaffee oder Kaffee mit einem hohen Arabica-Anteil. Arabica-Kaffee enthält zwischen 0,8 und 1,5 % Koffein.

Arabica gedeiht in tropischen Gebieten zwischen 900 und 2.200 Metern über dem Meeresspiegel, bei Temperaturen von höchstens 20°. Sie verträgt weder Trockenheit noch Dauerregen, Frost oder starken Wind. Diese Pflanze gedeiht problemlos in Mittel- und Südamerika, aber auch an der Ostküste Afrikas.

Wer einen Kaffee mit kräftigem und reichhaltigem Geschmack, intensivem und anhaltendem Aroma, vollem Körper und „schokoladigem“ Geschmack mag, ist sicherlich ein Liebhaber von Robusta-Kaffee oder zumindest einer Kaffeemischung mit einem hohen Robusta-Anteil.

Robusta-Kaffee hat einen Koffeingehalt zwischen 1,7 und 3,5 %. Die Robusta-Pflanze wächst in Brasilien, Afrika und Südostasien und zeichnet sich durch ihre Anpassungsfähigkeit, ihr schnelles Wachstum und ihre hohe Toleranz gegenüber Temperaturschwankungen aus. Sie wird in flachen Gebieten zwischen 200 und 800 Metern über dem Meeresspiegel angebaut.

Herstellung eines Filterkaffees

Wer einen perfekten Filterkaffee per Handfilter zubereiten möchte, muss nur wenige wichtige Schritte befolgen.

Ein gutes Verhältnis ist 60 Gramm Kaffee pro Liter Wasser. Es kommt aber auch auf den eigenen Geschmack an. Wer einen stärkeren Kaffeegeschmack bevorzugt sollte die Kaffeemenge erhöhen, wer ihn etwas schwächer mag, sollte dementsprechend weniger Kaffeepulver verwenden.

Das Wasser muss mit einer Temperatur von 92 – 96 °C abgefüllt werden, d.h. es darf nicht kochen.

Der Mahlgrad ist entscheidend und sollte eine mittlere Mahlstufe sein. Ein gröberer Mahlgrad führt zu einem Kaffee mit schwachem Geschmack und eine zu feine Mahlstufe ergibt einen bitteren Kaffee.

Nun kann der Papierfilter in den Handfilter gesetzt werden. Die gemahlenen Kaffeedosis in den Filter geben, das heiße Wasser langsam hinzugießen und warten, bis das Wasser heruntertropft und zu Kaffee wird.

Das Durchlaufen des Kaffees kann zwischen 3 und 5 Minuten dauern und sollte sofort nach dem Aufbrühen oder zumindest innerhalb kurzer Zeit nach der Zubereitung genossen werden.

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